Rosenstein-Gymnasium Heubach
 
Friday, April 26, 2024

Euroscola 2020

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Engagierte Debatten mit der EU geführt

Rosenstein-Gymnasium Heubach nimmt am digitalen Austausch mit dem EU-Parlament in Straßburg und mit Schulen aus den Mitgliedsländern teil - EU-Vizepräsident Wieland betont in einer engagierten Diskussion, Europa bedeute „in Vielfalt geeint zu sein“. Die „Jugend solle politisch Verantwortung übernehmen und Stellung zu relevanten Themen beziehen.“

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An einem spannenden Austausch mit dem EU-Parlament und mit über 800 Schulen aus den Mitgliedsländern nahm das Rosenstein-Gymnasium Heubach teil. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Projekt nicht wie sonst üblich in Präsenz, sondern digital durchgeführt. Die jungen deutschen Europäerinnen und Europäer aus Heubach, ausgewählte Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 10 und J1 (11) zusammen mit ihren Lehrern Peter Becker und Bernhard Degen, wurden nach der herzlichen Begrüßung und Einführung durch die Besucherleitung des EU-Parlaments dazu aufgefordert, über digitale Plattformen dem deutschen EU-Vizepräsidenten Rainer Wieland Fragen zum EU-Parlament und zur EU allgemein zu stellen und Vorschläge zur Problemlösung zu unterbreiten. Einen besonderen Schwerpunkt stellte dabei die Frage dar, wie die europäische Jugendarbeitslosigkeit bekämpft werden könne. Etwa 18% der jungen Europäerinnen und Europäer ist arbeitslos. Wieland, gebürtiger Stuttgarter, arbeitet seit vielen Jahren als Politiker im EU-Parlament in Straßburg und ist seit 2009 für die CDU/EVP einer der vierzehn Vizepräsidenten des Parlaments. Er zeigte in der Diskussion mit den europäischen Jugendlichen als differenziert argumentierender, überzeugter Europäer, der aber auch Probleme und Schattenseiten der EU und der zeitgenössischen Europapolitik nicht ausblendete. Auf die Frage „Wie könnte Europa in zehn Jahren aussehen?“ antwortete Wieland vorsichtig optimistisch. Vorhersagen seien zwar schwierig, insbesondere, da sie die Zukunft beträfen, zitierte er ein bekanntes Bonmot, das dem Schriftsteller Mark Twain zugeschrieben wird, aber Wieland verwies auf die Teilnahme einer Gastschule aus dem Kosovo am Projekt. Menschen litten dort heute noch an den Erinnerungen an die Kriege. Gerade der Kosovo sei daher ein wichtiges Beispiel für die Sinnhaftigkeit der EU, denn in der Region sei der (Bürger-)Krieg noch präsent und es sei dem Menschen ein Herzensanliegen, ihr Land nach Europa und in eine gesicherte, friedliche Zukunft zu führen. Das Heubacher Gymnasium führt ja seit vielen Jahren einen Schüleraustausch mit dem serbischen Partnergymnasium in Novi Sad durch und kennt die Situation auf dem Balkan gut, auch auf serbischer Seite und weiß um die Ängste und Hoffnungen der Menschen dort. Immer wieder betonte Wieland, dass Europa kein Projekt der Eliten sei, sondern vom Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger lebe - diese „Graswurzelpolitik“ sei wesentliches Merkmal der EU, die Jugend solle sich trotz und gerade wegen der ökonomischen Problemlage und der Coronakrise „einmischen“. In der anschließenden Projektsitzung sollte über viele der angesprochenen Themen diskutiert werden. Dabei wurden sie nicht nur passiv aufgenommen, sondern es war stets möglich, sich über eine digitale Plattform per Chat oder Videofrage einzuschalten und einzubringen. Themen des Austausches waren neben der Diskussion von Maßnahmen gegen die recht hohe Jugendarbeitslosigkeit auch die Handlungsfähigkeit der EU sowie ihre Rolle in brennenden Zukunftsfragen (Digitalisierung, Bekämpfung von Terrorismus, Ausgestaltung der Globalisierung, Bewältigung der Klimakrise). Schulleiter Johannes Josef Miller, dessen Idee die Beteiligung des Rosenstein-Gymnasiums war, zeigte sich begeistert von der engagierten Debatte und der Beteiligung Heubacher Schülerinnen und Schüler. Den Abschluss bildete der Dank der EU an die „digital natives“, die ins Digitale Hineingeborenen der Jugend. Die Corona-Pandemie habe alle, auch die älteren Europäer, zu einem verstärkten digitalen Austausch geführt. Die EU habe dabei die Aufgabe, auch in der digitalen Welt, die EU-Politik zu rechtfertigen und darzustellen und auch kritischen Fragen Antwort zu geben. Dieser Austausch gehe weiter, die Jugend sei unerlässlich für ihn, sie sei das „Herz Europas“. Zum Bild: In der Stadthalle Heubach fanden sich ausgewählte Schüler des Rosenstein-Gymnasiums mit ihren Lehrern Peter Becker und Bernhard Degen ein, um einer Konferenz des EU-Parlaments mit 800 weiteren Schülern beizuwohnen.
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