Rosenstein-Gymnasium Heubach
 
Thursday, March 28, 2024

Kletter-AG am Breitenberg im Allgäu

Strapazen, die sich lohnen und Umwege, die verbinden

Die Kletter-AG des Heubacher Rosenstein-Gymnasiums erlebte zusammen mit der Kletter-Gruppe der Winterbacher Magdalenen-Schule die Herausforderungen des winterlichen Hochgebirges bei Kaiserwetter

Eine krankheitsbedingt kurzfristig etwas geschrumpfte Gruppe aus der über zwanzigköpfigen erlebnispädagogischen AG nahm sich den 1838 m hohen Breitenberg oberhalb von Pfronten im Allgäu zum Ziel. An der kleinen Verbindungsstraße zwischen Pfronten im Allgäu und Grän im österreichischen Tannheimer Tal angekommen, überprüften die winterharten Nachwuchsbergsteiger Tizian von Entreß-Fürsteneck, Mia Kmoch, Catelyn Knödler und Zoé Krischke nochmals ihre Rucksäcke mit mehr als ausreichend Proviant, Reservekleidung und weiterer Ausrüstung, die bei einer Hüttenübernachtung nicht fehlen darf. 

Ostlerhuette.jpg

Mit kräftig festgezurrten Schneeschuhen startete die Gruppe begleitet von Sportlehrerin Ina Seitz bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel. Der scheinbar endlos lange Anstieg über rund sieben km und das schwere Gepäck bedeuteten eine echte Herausforderung, die letztendlich aber alle mit großer Willensstärke bewältigen konnten. Kurz vor Sonnenuntergang wurde das kleine Gipfelkreuz und damit auch die sehr komfortabel neu renovierte Ostlerhütte auf 1838 m erreicht. Dort warteten bereits die Schülerinnen und Schüler der Magdalenen-Schule, einem Sonderpädagogischem Bildungs- und Beratungszentrum in Winterbach, die bereits am Vormittag unter Begleitung von Sonderpädagogin Annette Göttlicher aufgebrochen waren. Das erste Kennenlernen fand sehr unkompliziert beim gemeinsamen Verputzen von zwei riesigen Bratfpannen mit Knödel-Grösti statt und wurde bei einem fröhlichen Spieleabend noch vertieft. Kurz vor der Hüttenruhe ging es nochmals vor die Türe in die frostige Bergluft, um den einmaligen Tiefblick auf das rund 1000 Meter tiefer flimmernde Lichtermeer von Pfronten und Füssen und einen sternenübersäten Nachthimmel bestaunen zu können. 

Breitenberg Aufstieg.jpg

Im gemütlichen Matratzenlager kehrte schließlich trotz der etwas ungewohnten Schlafhöhe angesichts der vorangegangenen Strapazen rasch erholsame Ruhe ein. Auch der nächste Morgen begann wolkenlos mit einem eindrucksvollen Sonnenaufgang über Schloss Neuschwanstein. Als die Hüttenwirtin endlich ans riesige Frühstücksbuffet rief, konnte jeder nochmals seine Energiespeicher mit frischen und gesunden Leckereien auffüllen. Doch kurz vor dem Aufbruch ins Tal erreichte die Hütte dann die Nachricht, dass auf die Rodeltrasse, über die der Abstieg führen sollte, eine kleine Nassschneelawine abgegangen war und diese Route deshalb zur Räumung vorübergehend gesperrt werden musste. Also beschlossen die Leiter der beiden Gruppen Robert Felch und Andreas Fett über einen Schneeschuh-Trail und eine Skiroute auf der Nordseite des Breitenbergs abzusteigen. 

Breitenberg Gipfel.jpg

Nach fast 1000 Höhenmetern und knapp 9 Kilometern erreichten die Schülerinnen und Schüler beider Schulen schließlich Pfronten-Ried. Obwohl sie jetzt endlich die Schneeschuhe abschnallen konnten, war damit die Tour noch lange nicht zu Ende, denn die beiden Kleinbusse, mit denen die Gruppen angereist waren, standen ja noch immer auf der anderen Seite des Bergmassivs. Während sich die sichtlich erschöpften Schülerinnen und Schüler in der strahlenden Wintersonne erholen konnten, gelang es zwei der Lehrer schließlich per Anhalter die Fahrzeuge zu holen, sodass alle doch noch rechtzeitig nach Hause kamen. Nach diesem tollen gemeinsamen Erlebnis schmieden die beiden AG-Leiter nun bereits Pläne für weitere gemeinsame Bergtouren der beiden Schulen im kommenden Sommer.